Aufruf zum Ramadan Plastikfasten & Teilnahme an der Plastic Free July Challenge

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Plastikmüll am Kahoʻolawe Beach in Hawaii (Foto: NOAA)

Plastikmüll und Klimawandel – Ozeanschutz benötigt auch Veränderung unseres Konsumverhaltens

Laut der Plastic Pollution Coalition werden unsere Weltmeere im Jahr 2050 gewichtsmäßig mehr Plastikmüll als Fisch in sich schwimmen haben, wenn wir so weiter machen.

Vom 6. bis 17. November findet unter der Präsidentschaft der Fidschi Inseln die 23. Weltklimakonferenz in Bonn statt. Erwartet werden rund 20.000 Delegierte aus aller Welt. Außerdem werden zahlreiche Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, lokale und globale Klima-Aktivisten gemeinsam Maßnahmen zur Umsetzung des Pariser Abkommens diskutieren und ihre Klimaschutzprojekte und Initiativen zur Treibhausgasreduktion vorstellen.

Frank Bainimarama, der Premierminister von Fidschi, hat am 18. Mai seine Vision und Prioritäten für den UN Klimagipfel im Herbst vorgestellt. Dazu zählen eine stärkere Herausstellung der wechselseitigen Beziehung zwischen dem Klimawandel und der Meeresgesundheit und holistische Lösungen zum globalen Ozean- und Klimaschutz.

Die COP23 Konferenz soll geleitet werden von dem Gedanken des “Talanoa”, einem partizipatorischen Ansatz und transparenten Dialog. Talanoa ist ein Begriff der pazifischen Inseln, der sich auf das Erzählen von Geschichten, die Weitergabe von Ideen, das Gespräch zwischen Menschen und Konsensfindung bezieht.

Unsere Meere sind nicht nur durch den Klimawandel (Ozeanübersauerung, Temperaturanstieg) und Überfischung bedroht, sondern sie versinken — von den hintersten Winkeln der arktischen Tiefsee bis zum Südpazifik — im Plastikmüll. Im nördlichen Pazifik treibt ein Müllstrudel, der mittlerweile so groß ist wie Zentraleuropa. Das NASA Video zeigt eine Visualierung dieser Müllstrudel bzw. ocean garbage patches.

Weltweit werden jährlich geschätzt 200 bis zu 250 Millionen Tonnen Plastik hergestellt. Deutschland ist beim Plastikverbrauch mit 11,7 Millionen Tonnen Spitzenreiter in Europa.

Nach Angaben des  Umweltbundesamtes dauert es zehn bis 20 Jahre, bis eine Plastiktüte im Meer abgebaut ist. Kunststoffflaschen oder Wegwerfwindeln benötigen sogar bis zu 450 Jahre, bis sie sich zersetzt haben.

Bei der UN Klimakonferenz im Herbst sollte man daher mit gutem  Beispiel vorangehen und beim Catering auf Plastik verzichten.

Und was können wir zum Abbau des Plastikmülls beitragen?

NourEnergy hat vor wenigen Tagen zum Ramadan Plastikfasten aufgerufen, inspiriert von einer BUND Fasten-Initiative.  Der Verein ist die erste von jungen deutschen Muslimen gegründete Umweltschutzorganisation. (Ihren Aufruf & Ramadan climate action call leiten wir sehr gerne unten weiter.)

Der muslimische Fastenmonat hat am Samstag begonnen und endet am 24. Juni. Das Fasten wird nach Sonnenuntergang gebrochen. Familie und Freunde treffen sich dann meist zu einem festlichen Abendessen oder “Iftar”, was auf Arabisch Fastenbrechen heißt.

Das Erklärvideo gibt Tipps, wie jeder einen Beitrag zur Vermeidung von Plastikmüll leisten kann – nicht nur zur Fastenzeit.

Im Juli kann man sich auch an der weltweiten Plastic Free July Challenge beteiligen. Der plastikfreie Monat wurde 2011 in Australien ins Leben gerufen.

Logo www.plasticfreejuly.org

Die Teilnehmer sind aufgerufen, so viel Einmalplastik wie möglich zu vermeiden. Sie können sich entscheiden, ob sie die Herausforderung einen Tag, eine Woche oder den ganzen Monat annehmen wollen. Man kann zudem wählen, ob man sich auf die Top 4 (Strohhalme, Flaschen, Tüten, Becherdeckel) konzentrieren oder Einmalplastik komplett vermeiden möchte. Es geht es nicht darum, perfekt zu sein, sondern es zu versuchen.

#RamadanPlastikfasten2017

Liebe Umwelt-Freunde,
der langersehnte und segenreiche Monat Ramadan steht vor der Tür. Es ist die Zeit der Besinnung und der Läuterung der Seelen. In keinem anderen Monat sind wir uns unserem Schöpfer, unserer Sinne und unserer Umwelt so bewusst. Dabei ist der Verzicht von zentraler Bedeutung. Es gilt sich selbst zu überwinden und auf allgegenwärtige Dinge zu verzichten; des Schöpfers, unserer und der Umwelt wegen.

Folgender Gedanke kam dabei bei uns auf: Weder das Essen noch das Trinken- im gesunden Maße- sind Handlungen, die außerhalb des Ramadans verboten oder gar verwerflich wären. Trotzdem schaffen wir es von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang davon abzusehen.

Wie verhält es sich dann erst mit Handlungen, die ganz offensichtlich gravierenden Einfluss auf unsere Umwelt haben und das Leben negativ beeinträchtigen? Im Ramadan haben wir die Chance gemeinsam ein Zeichen zu setzen und unsere Umwelt zu entlasten.

Dabei sind wir auf eine tolle BUND-Initiative aufmerksam geworden: Plastikfasten! Deutschland ist leider trauriger Spitzenreiter im Plastikverbrauch, der unsere Umwelt in vielerlei Hinsicht enorm belastet. Mehr Fakten dazu beim BUND.

  1. Individualität
    Nun sind wir alle gefragt! Das Mindestziel sollte sein, dass jeder ganz individuell seinen Plastikkonsum hinterfragen sollte und einen gänzlichen Verzicht oder zumindest eine starke Reduzierung anstrebt.
  2. Kollektivität 
    Inspiriert und sensibilisiert euer Umfeld. Erzählt Familie, Bekannten und Freunden davon und überlegt euch Ideen, wie ihr gemeinsam ein Zeichen setzen könnt. Gibt eurer Kreativität freien Lauf. Nehmt aktiv an der Gestaltung von gemeinsamen Fastenbrechen teil und überlegt euch wie ihr beispielsweise von Einweg- auf Mehrweggeschirr umsteigt. Verzichtet beim Einkaufen auf Plastiktüten und verwendet Tragetaschen. Dem oberen Link könnt ihr weitere Tipps entnehmen.
  3. Teilen & Motivieren
    Teilt eure Erfahrung mit anderen auf Social Media. Ob es nun Bilder oder kurze Texte sind. Das Plastikfasten soll eine Inspirationswelle auslösen.   

Lasst uns gemeinsam unserer Umwelt etwas Gutes tun. Auf dass der Ramadan nur der Startschuss für ein neues Bewusstsein wird.

Ramadan Karim
Mit sonnigen Grüßen
Euer NourEnergy Team

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